Tantra

Du musst nicht erst perfekt sein, um dich tantrischen Begegnungen zu stellen. Bei uns hast du die Möglichkeit, dich ganz so zu zeigen, wie du bist, mit allem, was zu dir gehört. Damit du mit all diesen Anteilen auch angenommen, akzeptiert und für den Moment der Begegnung bedingungslos geliebt werden kannst, brauchst dazu nichts weiter zu tun, als dein Herz zu öffnen. Das geht auch dann, wenn du Angst hast, nicht zu genügen. Denn genau das macht die Magie des Tantrischen Feldes aus: Du lässt alles los, fließt einfach mit und öffnest dich – einfach, weil du weißt, dass du sicher bist und dass dir nichts passieren kann.

Und, oh Wunder, du stehst plötzlich aufrecht da, mit allen Eigenschaften, die zu dir gehören, auch denen, die du an dir selbst normalerweise nicht magst. Dadurch, dass du dich traust, über deine vermeintlichen Mängel und Unzulänglichkeiten offen zu sprechen, schaffst du Verbindung. Denn: Wir alle tragen jede erdenkliche Eigenschaft in uns, alle “guten” wie auch alle “schlechten”. Wenn du dich mit dem zeigst, womit du ansonsten im Alltag noch haderst, wirst du auch Menschen finden, die damit in Resonanz gehen. Allein dadurch fühlst du dich schon zugehörig und verstärkst durch deine Offenheit das von uns und den anderen Teilnehmern geschaffene tantrische Feld der Liebe.

Und genau das hilft dir, dich auch nach einer Session daran zu erinnern, dass diese tiefe Liebe für dich möglich und abrufbar ist. Immer und zu jeder Zeit. Du trägst sie in dir und brauchst dazu im Grunde niemanden sonst. Wir und die Menschen, die dir im tantrischen Setting begegnen, sind eigentlich nur dafür da, während einer Session dein Spiegel zu sein und dich daran zu erinnern.

Und je mehr du diese Liebe in dir selbst entdeckst, desto mehr ziehst du auch weitere Menschen in dein Leben, die dir ebenfalls diese bedingungslose Liebe spiegeln, auch außerhalb unserer Tantra-Events.

(Mehr zum Thema, wie du deine Selbstliebe stärken kannst, erfährst du auch in Joys aktuellem Buch “Feeling Loved“.)

Alles darf und nichts muss geschehen. Für uns ist Tantra wie die Welt im Kleinen: Das, was für dich gerade wichtig ist, wird komprimiert und in einen einzigen Raum gepackt. Du darfst dich dem, was für dich jetzt gerade dran ist, mit unserer Hilfe stellen, damit du loslassen kannst, was dir nicht mehr dienlich ist und neue Qualitäten an dir entdeckst.

Wir bieten dir Gelegenheit, dich selbst, deine Sexualität und deine Verbindung zum Göttlichen in einem geschützten Rahmen zu erforschen. Dabei ist es wichtig, dass du dich immer wieder selbst beobachtest und deine Handlungen hinterfragst, um dir über deine Wünsche und Grenzen klar zu werden. Wir stellen uns gemeinsam der Kraft der universellen Liebe zur Verfügung: In dem von uns geschaffenen Lernfeld kannst du spüren, wie es sich anfühlt, mit den Augen der Liebe betrachtet zu werden.

 Vielleicht wird dir eine tiefe Umarmung geschenkt, wie du sie schon lange nicht mehr erfahren hast, was in dir Pforten öffnet und dir die Möglichkeit zu tiefer Heilung schenkt, hin zu mehr Selbstliebe, Selbstakzeptanz und Spiritualität.

Möglicherweise ertappst du dich auch bei einem echten “Ja!”, das du gegenüber einem nahezu Wildfremden verspürst, und beobachtest dich zu deinem eigenen Erstaunen dabei, dass du dich dieser Begegnung vollständig offen hingibst und dabei eine vorher nie verspürte Ekstase erlebst.

Alles darf und nichts muss!

Ja. Denn genau dafür ist ein tantrisches Experimentierfeld schließlich da: Um dir die Chance zu geben, deine Ängste abzubauen. Was das Thema Grenzen angeht, treffen vereinfacht gesagt drei Kategorien von Menschen aufeinander:

1. Diejenigen, die Angst davor haben, Grenzen zu überschreiten,
2. die, die sich davor fürchten, dass ihre eigenen Grenzen nicht gewahrt werden,
3. und die, die glauben, Grenzzäune seien nur dazu da übersprungen zu werden.

Nun gilt es für alle drei, sich dem zu stellen und miteinander tanzen zu lernen, energetisch, verbal, nonverbal, wie auch immer.

Wenn du einer von denjenigen bist, die Angst haben, als übergriffig wahrgenommen zu werden, also jemand, der eher einen aktiven Part spielt und gelegentlich auch schon mal unbeabsichtigt über die Grenzen eines Gegenübers hinweggegangen ist, läuft es im Idealfall so, dass die andere Seite entweder von vornherein “nein!” zu deinem Vorschlag sagt oder “Bis hierhin ist fein, aber bitte nicht weiter!”. Du lächelst, erwiderst “Danke für dein Nein!” und der Tanz kann weitergehen, mit demselben Partner oder einem anderen.

In anderen Fällen kann es aber auch zu Missverständnissen kommen, nämlich dann, wenn die Grenzen auf irgendeiner Ebene nicht klar waren, nicht eindeutig kommuniziert worden sind oder du sie nicht wahrgenommen hast. Dann darfst du dich, wenn du zu weit gegangen bist, entschuldigen und dich wieder aus dem intimen Raum des anderen hinausmanövrieren lassen, ohne ihm böse zu sein.

Und im Notfall muss du dir auch gefallen lassen, dass der andere dir die Zähne zeigt oder sogar kratzt und beißt (sagt eine der Katzenregeln) …

Als eher zartes Wesen ist es auch nicht einfacher, vielleicht sogar ganz im Gegenteil: Zu spüren, wahrhaftig mitzuteilen und dann auch noch zu tun, was du wirklich willst, und zu unterlassen, was du nicht willst, ist etwas, was zurückhaltende, empathische Menschen in ihrer Kindheit oftmals nicht gelernt haben. Es wird dir dennoch leichter fallen, je mehr du spüren kannst, dass du “Nein!” und “Ja!” sagen darfst und dafür trotzdem und gerade deswegen geliebt und respektiert wirst.

Denn dein klarer Hinweis “Bitte trampelt nicht einfach über die Blumenbeete rund um mein Haus, sondern bleibt davor zunächst mal stehen und fragt mich, ob ich euch einladen möchte!” hilft auch vermeintlichen Eindringlingen sich zivilisiert und achtsam zu verhalten. Sie werden sich auch selbst mehr schätzen und lieben können, weil du ihnen dadurch hilfst deine Grenzen zu erkennen. Das ist für viele nicht so einfach, denn deine Grenze ist kein Stacheldrahtzaun, sondern so zart und verletzlich, wie du selbst es bist.

So kommst du mehr und mehr in die Klarheit und wirst sehen, dass diese Haltung nach einiger Übung mit der Zeit immer weniger Worte braucht. Denn Klarheit ist eine Lebenseinstellung. Je klarer dein Sein, verbal, körperlich und energetisch, desto leichter für dein Gegenüber und desto sicherer auch für dich.

Und trotzdem darfst du üben die Haare zu sträuben, die Zähne zu fletschen und bei Gelegenheiten, in denen dich ein anderer einfach nicht verstehen kann oder will, darfst du auch mal kratzen und beißen. Das ist für dich hilfreich und auch für den anderen.

Unklare Situationen können übrigens leicht zustandekommen, wenn es nur ein angedeutetes oder sehr leises “Nein” ist, oder auch wenn der eine in einer posttraumatischen “Freeze”-Reaktion “einfriert” und hofft, dass dieses Nicht-Aktiv-Reagieren vom anderen als “Nein” verstanden wird. Da hilft es, im Vorgespräch mit deinem (Übungs-)Partner und in der Sharing-Runde deine Baustellen möglichst klar zu benennen. Und wenn du in einer konkreten Situation nicht sicher bist, ob du etwas willst oder nicht, ist es okay, den Pausenknopf zu drücken, um in Ruhe zu reflektieren. Falls du dabei Unterstützung brauchst, sind wir für dich da.

Wir können dir deine Ängste natürlich nicht ohne dein Zutun nehmen, aber dir versichern, dass all diese Zustände und Gefühle ganz normal sind. Wichtig ist, dass sich alle gegenseitig helfen, ihr bestes Selbst zu sein und sich nicht wegen irgendwelcher Unvollkommenheiten auch noch selbst ablehnen.